Schavan-Affäre: Die Kunst des Plagiats

Nun ist mal gut.

Also wirklich. Wir sind zu einem Volk der Hexenverbrenner geworden. Das macht mir Angst. Und nimmt mir den Spass.

Liebe Uni Düsseldorf, nein, liebe Unis in ganz Deutschland: Bitte überprüft doch jede Doktorarbeit der letzten 40 Jahre. Und liebe Gymnasien: Bitte überprüft alle Abi Klausuren. Mal sehen wie viel Prozent von korrekten Arbeiten noch übrig bleiben.

Und wenn wir gerade dabei sind, eigentlich ist doch jede Handlung, die Aufgrund des Dr. vor dem Namen möglich war nun hinfällig. Jeder Vortrag unglaubwürdig, jede Rede geheuchelt. Und jeder der aufgrund einer geschummelten Abi Klausur studiert – dem sollte sowieso ALLES entzogen werden! Einfach aus Prinzip.

Das finde ich zu einfach. Plagiat ist natürlich kein Kavaliersdelikt. Die Nummer ist jedoch 30 Jahre her! Da solle andere Werte zählen und gezählt werden. „Geschummelt“ wurde schon immer. Überall.

Bleiben wir doch sachlich. Vor 30 Jahren waren wir in den 80ern. Die Schavan ist eine typische Studentin und surft auf der Welle des NewWave durch die Unizeit. Doktor Arbeit in bestem Gewissen geschrieben. Die Quelle ist gut – die nehme ich. Habe ich genauso gedacht – kanns´selber nicht besser formulieren. Also rein damit. Und der Doktorvater? Der findet´s super. Stempel drauf und gut. Das ist kein Freifahrtschein, aber ein Versuch der Erklärung. Sich als Uni und als Gesellschaft nun so aufzuspielen… Pfffff.

Und Vertrauen ist gut – Kontrolle besser. Im Klartext: Der Doktorvater hat die Dissertation geprüft und durchgelassen. Er sollte prüfen ob das alles passt. Das ist seine Aufgabe und seine Pflicht. Jetzt Schavan an den Pranger zu stellen ist peinlich. Ich finde das ganze im Land der Dichter und Denker einfach nur peinlich und empfinde Fremdscham für mein eigenes Volk.

P.S. WTF kümmert euch um was richtiges.