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Kühlschrank Kunst. Oder „Zeig mir was du in Deinem Kühlschrank hast.“

Im Tweet der Gestalterhütte fand sich heute ein Hinweis auf Fubiz mit dem Link zu einer Seite, die Personen und deren Kühlschrank in einer Side-by-Side Aufnahme präsentiert. Absolut sehenswert, denn die Schlichtheit der Aufnahmen macht extremen Spass. /me freue mich schon auf zu Hause. Kühlschrankfoto machen..

Hier der Link zu den Bildern:

http://www.fubiz.net/2011/05/05/in-your-fridge/

Viral = Viral?

Ist der Begriff „Viral“ für Filme die offenkundig Werbung beinhalten in 4-2011 eigentlich richtig? Oder ist es nicht vielmehr so, das wir anfangen sollten von Bewegtbild-Content zu sprechen?

Wie schwer die Definition fällt, zeigt ich schon darin, das Wiki als unser Aller Informationsbrunnen hier noch keine klare Formulierung gefunden hat. (sagt Bescheid, wenn da was kommt)

Denn: Werbefilme die als „Viral“ getarnt sind, sind selten gut genug um wirklich freiwillig weitergegeben zu werden. Dies belegen nicht zuletzt die Zahlen von der Internetplattform ViralVideoChart. Hier sind unter den Top 100 fast nur Musikvideos zu finden.

Ich selber mag das Wort „MovieContent“ auch lieber als Viral. Viral hört sich immer so an, als hätte ich es nicht gewollt. Wer will sich schon einen Virus holen?

Ein Movie aber möchte jeder gerne sehen. Ich möchte meinen Freunden sagen könne: Mööönsch! Hasste den schon gesehen! Das ist doch viel angenehmer.

Schlimm und schön ist doch, das man Klicks kaufen kann. Ist ja auch klar, bei ca. 70.000 neuen Clips, die TÄGLICH auf YouTube* hochgeladen werden. Da muss man aus der Masse stechen.

Einer meiner Evergreens (und nicht nur weil ich beteiligt war):


http://www.youtube.com/watch?v=vgB4Q3cPraM

und natürlich das momentane Higlight: VW the Force.


http://www.youtube.com/watch?v=R55e-uHQna0

Ich denke also nicht, das der Begriff  „Viral“ noch zutreffend ist, oder seit YouTube und Co. je war.

Viral war es doch noch in der Zeit, wo kleine Filme via E-Mail verschickt wurden. Klein deshalb, damit in der Vor-Facebook-Zeit kein Postfach von zig MB gesprengt wurde. Viral deshalb, weil ich die Filme freiwillig wirklich gesehen habe, und diese bewusst weiterleitete. Die Anonymität eines „Like“ Buttons hat keinen Schutz vor dem Geschmack des Versenders geboten.

*Zahlen zu YouTube gibts bei Wiki

Japan als begehbare 3D Karte

Ein Professor aus Tokio (In Yan ) hat in der virtuellen Welt Second Life eine 3D Karte von Japan erstellt. Dort sollen nun Informationen zum großen Erdbeben, zum Tsunami und zu den Auswirkungen der kaputten AKWs eingearbeitet werden.

So wird die Katastrophe weltweit begehbar gemacht. Die Ausmasse können besser überblickt werden. Mehr Details gibt es auf SLinside und Betterverse.

Das Wissen der Menschheit in Zeiten des Internets

Interessant ist es schon, wenn man über den Wissensstand der heutigen Generation nachdenkt.

Vor nicht mal 20 Jahren konnte man in einer Unterhaltung davon ausgehen, das es ein „Generatione-Wissen“ gab. Bedeutet: Wir unterhalten uns über die DDR, dann haben alle in der Generation 1972-76 das Gleiche gelernt. Haben den gleichen Wissensstand. – Aus westlicher Sicht.

Und aus Sicht des Ostens? Wie wird da die DDR aus der Generation 1972-76 gesehen? Und wie ist das mit der Generation 1950-60?

Man kann also getrost behaupten, das es sich nicht nur um ein „Generations-Wissen“ handelt. Es handelt sich auch um ein „Regions-Wissen“.

Denn je nach Geburtsort, Geburtszeit, kulturellem und sozialem Hintergrund wird das, was wir „wissen“ anders bewertet bez. in einen anderen Zusammenhang gestellt.

Diese Art der „Information“ kann ich mir natürlich zu Nutze machen. Dem Prinzip des „Mehrwissens“ gegenüber anderen nach. Und das z.B. Generations- oder Gebietswissen oft als Vorteil genutzt wird muss wohl nicht näher erläutert, geschweige denn begründet werden.

Nun haben wir aber das Internet. Jede Information (ob freiwillig gegeben oder nicht) ist jederzeit und weltweit (solange es einen Zugang zum Netzt gibt) verfügbar.

Und viel spannender: Fast alle Informationen können wir in Echtzeit von verschiedenen Seiten betrachten. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Es gibt eine Betrachtungsweise und je nach Standpunkt ist die Information nun „richtig“ oder „falsch“ oder „vielleicht“.

Das Generations- und Gebietswissen ist so scheinbar aufgelöst.

Hierdurch ist es extrem schwer geworden, Wissen als Vorteils-Generierungs-Tool zu nutzen.

Prominente Beispiele sind hier u.a. die Plagiats-Affäre um K.T.zu Guttenberg der Aufgrund eines Schwarm-Wissens regelrecht überführt – und vorgeführt – wurde (Siehe auch den entsprechenden Plagiats Blog). Das ist jedoch nicht die Nachricht! Die Nachricht ist, dass sich das Internet-Wissen, die Schwarm Intelligenz über das Generationswissen der Universität Bayreuth hinweggesetzt hat.

*/offtopic: Habe in einem Blog gelesen: „ich habe das mal gegutenbergt“. Grossartige Formulierung für das bewusste kopieren von Inhalt.  /offtopic ende.

Auch ein aktuelles Beispiel ist die Katastrophe in Japan. Damit ziele ich nicht automatisiert auf den GAU im Atomkraftwerk. Es geht eher darum, das auch hier das Internet ein Wissen vermittelt, was nicht nur durch Journalismus geprägt ist. Es ist auch gezeichnet von vielen Fachmeinungen die weltweit eingespeist werden. Und geprägt von vielen Augenzeugenberichten. Wissen von allen Seiten und aus allen Quellen.

Die Frage wird sein, wie wir mit diesem Wissen umgehen und wie wir es verarbeiten. Oder besser gesagt, wie wir es in einen Kausalen Zusammenhang einordnen.

 

 

 

SL und die Folgen

SL ist die Abkürzung für SecondLife und steht für eine, nein DIE, virtuelle, zweite Welt im Internet.

2006 war der Hype sehr hoch. Alle Medien berichteten über SecondLife und lösten damit einen waren Boom auf die Platform aus. Der Boom ist weg. Der Goldrausch verschwunden. Gut so! Denn wie in allen guten Dingen trennt sich die Spreu vom Weizen erst nach dem Goldrausch.

Was ist SL heute? Wohl das grösste bekannte User-Createt-Content Projekt im Bereich 3D. Das spannende: die Kunst und Kultur Szene.

Viele bekannte Künstler sind in SecondLife präsent. Hierzu gehören Namen wie z.B. Gottfried Helnwein. Seine gigantischen Werke können hier im Kontext zur Avatar (deine Person in einer virtuellen Welt) gezeigt werden.

Auf einer „normalen“ Homepage kann mir nur die Angabe von Grösse in Höhe/Breite/Tiefe ein Gefühl der Dimensionen geben. In einer virtuellen Welt bekomme ich durch die drei dimensionale Gestaltung in Verbindung mit einem Avatar ein „Gefühl“ für Proportionen.

Auch viele unbekannte Künstler stellen hier ihre Fotos und Bilder aus. Sie laden zu virtuellen Vernissagen. Natürlich kann auch hier wie bei flickr und Co über Werke diskutiert werden. Durch die, durch den Bildschirm und SecondLife gestaltete räumliche Wahrnehmung, wird das Erlebnis „Bild-Betrachtung“ aber sehr viel realer. (Natürlich ist der Besuch in einer realen Galerie oder Museum vorzuziehen) Doch SL bietet Künstlern so eine Platform, auf der sie für sich werben können und wo sie ggf auch entdeckt werden können.

Ähnliches gilt für die Musikszene, die hier zu virtuellen Partys einlädt. Weltweit haben so Solo Künstler und auch ganze Bands die Möglichkeit ihre Talente einer breiten -weltweiten!- Öffentlichkeit zu präsentieren.

Und genau darum ist neunzehn74 in SL. Weil es spanend ist zu sehen was die Welt (also wir) so machen. Und nirgendwo ist das so spannend wie im Internet.